Markus Söder und Raimund Said

Nach mehr als 30 Jahren zieht sich Raimund Said aus der caritativen Arbeit zurück

Emmerting. Mehr als 30 Jahre war Raimund Said mit seinem Verein in der Rumänienhilfe aktiv. Jetzt beendet der Emmertinger seine caritative Arbeit. Immerhin wird er im kommenden Jahr 75 Jahre als und möchte sich in Zukunft mehr Zeit für sich selbst nehmen, sagt er. Außerdem würde Rumänien die Hilfe schon lange nicht mehr brauchen. „Die sind mittlerweilie in der Lage, sich selbst zu helfen, wenn man ihnen nicht reinpfuscht.“

Auch deshalb hat sich das Engagement des Vereins seit vergangenem Jahr in Richtung Ukraine verlagert. Seitdem das Land durch Russland angegriffen wurde, sammelt die „Rumänienhilfe Emmerting“ Spenden und Hilfsgüter und lieferft diese regelmäßig an die rimänisch-ukrainische Grenze. Von der Hilfs- und Spendenbereitschaft der Menschen, die er seitdem miterlebt hat, ist Said begeistert. „Das ist schon phänomenal.“ Einige der gespendeten Hilfsgüter hat der Emmertinger selbst an die Grenze gefahren.

Bei der vergangenen Fahrt hätte er beinahe einen wichtigen Termin verpasst: Die Westuniversität Timisoara in Rumänien hatte ihn als Gast zur Verleihung der Ehrendoktorwürde an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder eingeladen. Immerhin sei er ja kein Unbekannter in dem Land, erklärt er die Einladung. Für Said war der Termin ein passender Schlussstrich für seine caritative Arbeit als Rumänienhelfer. „Zum Abschied bin ich froh darüber gewesen, dem Ministerpräsidenten nach einmal die Hand schütteln zu können“, sagt Said.

Sein Verein wird unter dem Namen „Kolos“ seine Arbeit fortsetzen. Zurzeit leistet Said noch „Geburtshilfe“ dafür, erklärt er. Und auch danach möchte er sich das Helfen nicht ganz nehmen lassen, wenn auch nur noch als einfaches Vereinsmitglied. „Ich werde immer mal wieder mit Hilfsgütern an die ukrainische Grenze fahren. Ich fahre einfach gerne.“

Der Verein sammelt weiterhin Spenden und Hilfsgüter für die Ukraine. Gefragt seien vor allem Ausstattung für Krankenhäuser wie Betten und Nachtschränke; Said hofft diesbezüglich auf die Hilfe von Altenheimen aus der Region. Aber auch sonst wird medizinisches Material wie verschreibungsfreie Medikamente und Verbandsmaterial gebraucht. Darüber hinaus Werkzeug für den Bau, Arbeitskleidung, Hygieneartikel und haltbare Lebensmittel. Abgegeben werden können die Sachspenden unter der Woche immer bis 17 Uhr in der Baderstraße 4 in Emmerting.

Sobald genügend Spenden beisammen sind, wird sich Said wieder mit einem Transport auf den Weg zur ukrainischen Grenze machen.

Quelle: PNP